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Chärnoupärsee.

Der See – Geschichte (Text: Franz Arnold)

 

Der Kernalpsee, von welchem ich im Coverlied singe, existiert schon seit Menschengedenken. Doch vor ca. sechzig Jahren wurde das Wasser bewusst von meinem Grossvater abgelassen, da das Alpvieh oft an dem abgestandenen Wasser erkrankte. Auch wenn nicht mehr viel Wasser übrig war im See, war es doch in unserer Kindheit das Grösste, uns am Kernalpsee zu tummeln und zu spielen.

 

Die Zeit verstrich, die Natur nahm ihren Lauf und verwandelte auch den Rest der offenen Wasserfläche in Schilf und Land. 2005 brach ich mir mein Bein (beim Fischen am Kernalpbach). Das Rumsitzen zu Hause verleidete mir schon nach wenigen Tagen. Ich besorgte mir einen grossen Bagger von einem Freund Tossä-Res und fing kräftig an zu lochen. Somit gab ich dem See wieder sein altes Gesicht.

Natürlich habe ich niemanden gefragt und auch keinerlei Erlaubnis eingeholt; schliesslich handelte es sich um den Boden, auf dem ich aufgewachsen war.

Ich war sehr zufrieden und auch stolz auf meine geleistete Arbeit, bis plötzlich das Nidwaldner Bau- und Naturschutzamt am Kernalpsee erschien...

 

Irgendein Wanderer erregte sich unbarmherzig an meiner kleinen glorreichen Veränderung und klagte mich an. Die Nidwaldner Regierung fand das Ganze nicht so lustig und auf gar keinen Fall konnten sie mich mit meinem Geleisteten ungeschoren davonkommen lassen. Zwei Wochen nach meiner lange geplanten Abreise nach Australien, fing das grosse Theater an. Mein Bruder, der Bewirtschafter der Alp, und auch die Alpgenossenschaft wurden finanziell schwer bestraft. Mich konnten sie zu diesem Zeitpunkt nicht bestrafen und so erschien in der Lokalzeitung ein grosser Artikel: "Chärnoupseeli-Baggerer geflohen, down under, Polizei sucht nach ihm - weltweit!" "Bösewicht muss büssen" usw.

Ich selber konnte mich darüber sehr amüsieren, meine Familie jedoch eher weniger.

 

Zur gleichen Zeit in Australien stiess ich in meinem iPod auf den Ohrwurm Louenesee. Dieses Lied fügte sich gut in meine Gedanken und so brauchte ich beim Singen meine eigenen Worte, welche zu meiner persönlichen Story passten. Die Zeit verging und nach fast zwei Jahren fand ich den Weg wieder nach Hause. Ab und zu sang ich meine eigene Version des Louenesee für Freunde und Bekannte, welche sich darüber erfreuten. Einer von ihnen, Thomas Hess, kam mit der Idee auf, mich am Kernalpsee zu filmen, während ich das Lied singe. So entstand die Idee, aus diesem Lied und seiner Story einen Videoclip zu kreieren. Einen Videoclip, der von unserer Schweizerberglerkultur und unserer Heimat erzählt. Ein urchiger Videoclip, um den Leuten näher zu bringen, was wir Bergler dort oben arbeiten und leisten; und vor allem um ihnen zu zeigen, dass wir mit der Natur leben und Sorge zu ihr tragen.

Es lebe der Kernalpsee und alle dessen Geniesser!

 

MITWIRKENDE

 

 

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